Planung next level

Planung, öffentliche Daten hinzuziehen, einfache Handhabung mit SAP – geht nicht? Geht doch! Mithilfe der SAP Data Warehouse Cloud (DWC) und der SAP Analytics Cloud (SAC) lassen sich einfach Daten aus Vorsystemen anbinden, um öffentliche Daten anreichern und in einem Modell darstellen. Möglich macht dies unter anderem die bidirektionale Anbindung zwischen SAC und DWC, die sich aktuell in der Beta-Phase befindet. Für Q3 2022 hat SAP die allgemeine Verfügbarkeit der öffentlichen OData-API für die SAP Data Warehouse Cloud angekündigt. Für unsere Kollegen David Buchholz und Dominic Keller der richtige Zeitpunkt, um einen Blick auf das Zusammenspiel der SAC mit der DWC zu werfen.
Was sind SAP Analytics Cloud und SAP Data Warehouse Cloud?
Die DWC ist eine Data Warehouse Lösung, welche Funktionalitäten für die Datenverwaltung und die Datenanalyse kombiniert. Zudem können Fachbereiche eigene Sichten auf Datenmodelle erstellen und diese um mögliche Szenarien erweitern.
Die SAC ist eine Reporting Lösung, mit welcher die zuvor erstellten Datenmodelle visualisiert werden können. Auf diese Weise lassen sich
- tiefe Erkenntnisse über die Unternehmensdaten gewinnen,
- der Zugriff auf wichtige Informationen vereinfachen und
- fundierte Entscheidungen – gestützt von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz – treffen.
Darüber hinaus bietet die SAC die Möglichkeit, Planung bzw. Budgetierung und Reporting aus einer Hand anzubieten, sodass lästige Planungen mit Tabellenkalkulationen nichtig werden.
Beide Cloud-Systeme arbeiten in der Public Cloud und sind als sogenanntes Self-Service BI-System entwickelt worden. Eine intuitive grafische Oberfläche befähigt Endanwender, schnell und agil einfache Datenmodelle und Reports zu erstellen und an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Neu: Vereinfachte Planung dank der bidirektionalen Anbindung zwischen der SAC und der DWC
Seit Mitte 2022 existiert eine bidirektionale Anbindung zwischen der SAC und der DWC. Die Integration eignet sich sehr gut für analytische Anwendungsfälle, insbesondere für die Planung. Datenmodelle können jetzt nicht nur live angebunden, sondern auch importiert und in die DWC zurückgeschrieben werden. Dies gelingt mithilfe einer OData-Connection. Mit ihr lassen sich Daten aus der DWC in die SAC importieren und mit einer Cloud-Data-Integration-Connection wieder zurückschreiben. Der schnelle Datentransfer katapultiert die Planungsmöglichkeiten damit auf ein neues Level.
Praxisbeispiel: Wie kann die Integration konkret aussehen und welche Vorteile bringt sie
Ein Unternehmen besitzt beispielsweise ein S/4HANA und möchte eine Materialplanung bzw. -budgetierung vornehmen. Dazu möchte es die Unternehmensdaten um die aktuellen Rohstoffpreise am Markt erweitern. Der Anwender lädt die Daten zunächst in die DWC und baut dort ein Ist-Model auf. In der SAC erstellt der Anwender dann ein Planungsmodell. Die Planungsdaten werden aus der SAC über eine Cloud Data Integration Connection in die DWC geschrieben. In der SAC Report- und Planning-View stehen anschließend die vereinten Daten zur Verfügung.
In den sogenannten Stories der SAC lassen sich Dashboards und Reports erstellen, um die verschiedenen Daten zu visualisieren. Mithilfe von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz gibt es zudem zwei Möglichkeiten, in der SAC Vorhersagen zu generieren, beispielsweise zu den Rohstoffpreisen und nachgefragten Mengen. Dies kann entweder in einer Story über eine Prognose abgebildet werden, bei der mithilfe von wenigen Schritten ein möglicher Verlauf erstellt wird. Bedarf es einer detaillierteren Vorhersage, so kann das Smart Predict Feature genutzt werden. Ein Vorhersagemodell generiert dabei genauere Prognosedaten.
Gleichzeitig können die Plandaten in der Reporting View mit der Prediction verglichen werden. Dies ermöglicht neben einem schnellen Überblick genauere Planungsmodelle. In der Planning-View lässt sich die Planung auf Basis von Vorjahresdaten vornehmen, indem die aktuellen Ist-Daten den Planungsdaten gegenübergestellt werden. Dies vereinfacht notwendige Anpassungen deutlich.
Einordnung & Ausblick
Derzeit befinden sich beide Connection-Arten noch im Beta-Status; einige Einschränkungen sind (noch) vorhanden:
- begrenzte Datenmenge
- eingeschränkte Häufigkeit der Abfrage
- aktuell keine Anbindung an Non-SAP Systeme möglich
- umständlicher Import der Daten über eine OData-Connection aus der DWC in die SAC
- komplizierte Implementierung des Planungsmodells aus der SAC in der DWC
Die SAP verspricht hier mit zukünftigen Updates Besserung.
Die neue Möglichkeit der Datenhaltung- und Verarbeitung bietet zahlreiche Vorteile:
- Tabellenkalkulationen als Basis für die Planung entfallen
- eine schnelle und einfache Anreicherung von Unternehmensdaten um öffentliche Daten
- Mengenkalkulationen und Budgetierungen können mithilfe von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz genauer geplant werden
- ein Single-Point-of-Truth für nachfolgende Systeme entsteht
Bei der SAC und der DWC handelt es sich um strategische Produkte der SAP. Das bedeutet, dass sämtliche Innovationen ausschließlich in diesen Cloudsystemen umgesetzt werden. SAP BW/4HANA und Business Objects bleiben zwar ein wichtiger Bestandteil im Portfolio der SAP, Weiterentwicklungen fokussieren sich aber auf die Cloud-Produkte.
In Zukunft sollen die SAC und die DWC noch weiter zusammenwachsen. Sogar die Data Intelligence Cloud soll im „Project Data Suite“ mit der DWC zusammengeführt werden und Planungsmodelle sollen per Live-Connection angebunden werden können. Eine Echtzeitplanung würde damit möglich.
Es bleibt also spannend, welche neuen Features in Zukunft in die Cloud-Produkte integriert werden. Wir bleiben dran und beantworten gerne Ihre Fragen zu diesem (und anderen) Themen.