Vorteile einer SAP BW/4HANA-Migration

Sie setzen sich mit dem Gedanken auseinander, ein neues Reporting-System einzuführen oder betreiben ein SAP Business Warehouse on HANA?
Dann sollten Sie über SAP BW/4HANA nachdenken. Der HANA-optimierte und effizient vereinfachte Aufbau des Systems in Kombination mit performanteren BW-Objekten bietet viele Vorteile, die Sie sich zunutze machen sollten. Die Einführung der spaltenbasierten HANA-Datenbank in 2010 führte zu neuen Anforderungen an das Business Warehouse und machte gleichzeitig historische Objekte überflüssig. Mehr als die Hälfte solcher gewachsenen Business Warehouse-Objekte werden mit der optimierten Nutzung der HANA-Datenbank obsolet. Ziel der Einführung einer SAP BW/4HANA-Lösung ist folglich eine enorme Reduktion der Komplexität, einhergehend mit flexibleren Bausteinen für einen einfacheren Aufbau des Reporting. Auch wenn Sie bereits ein SAP on HANA betreiben, kann eine Migration auf SAP BW/4HANA viele Vorteile bedeuten. Verringerung der Datenpersistenz, schnelleres Ad-hoc-Reporting und geringere Fehleranfälligkeit sind hier nur einige Beispiele.
Im Regelfall benötigt die Einführung eines SAP Business Warehouse Systems eine SAP-zertifizierte Infrastruktur, die neu gekauft und aufgebaut werden muss. Durch den Wegfall der persistierenden Objekte ist dieses Vorgehen nicht notwendig. Gleichzeitig kann man einen On Premise-, Cloud- oder hybriden Ansatz für die Einführung von SAP BW/4HANA wählen. Das bedeutet eine erheblich höhere Flexibilität bei weniger Kostenaufwand.
Ein weiterer Kostentreiber bei Upgrades, Release-Wechseln oder einer neuen Systemimplementierung stellen die Berechtigungen dar. Für das SAP BW/4HANA gilt, dass hier keine Veränderungen vorgenommen worden sind und damit eine Migration auf SAP BW/4HANA keinerlei Berechtigungsproblematiken ausweisen wird.
Migration / Neuaufbau der Datenmodelle
Aufgrund der Tatsache, dass das SAP BW/4HANA mit weniger Objekten auskommt, sind laufende Datenmodelle und Applikationen in der Regel anzupassen, beziehungsweise ein Housekeeping durchzuführen. Die SAP stellt zur Identifikation der betroffenen Objekte einen Readiness Report zur Verfügung, der alle Objekte aus den Datenmodellen und Datenflüssen ausliest. Aus den Ergebnissen des Readiness Reports können Maßnahmen entnommen werden, welche Konvertierungsmethode zu präferieren ist. Sie können von Non SAP Reporting-Systemen auf SAP BW/4HANA migrieren. Aber auch eine Migration von SAP BW on HANA auf SAP BW/4HANA bietet eine Vielzahl an Erleichterungen beziehungsweise eine signifikante Reduktion der Komplexität. Das wiederum führt im Anschluss zu erheblich niedrigeren Betriebskosten für ihre Reporting- und/oder ihre Planungsumgebung. Theoretisch bietet sich die Möglichkeit, auf SAP BW/4HANA-Objekte zu migrieren, ohne eine Systemmigration auf SAP BW/4HANA durchzuführen. Diesen Schritt empfehlen wir nicht, da Sie für diesen Fall bis 2027 in jedem Fall 2 getrennte Migrationen durchführen müssen; eine für die Objektanpassung und eine für die Systemumgebung.
Inplace Conversion
Die Inplace-Konvertierung wird auf dem System durchgeführt, auf dem Sie ihr heutiges SAP Business Warehouse on HANA betreiben. Nachdem der Readiness Report die Objekte identifiziert hat, die konvertiert werden müssen, können Sie auch hier die Methode bzw. Herangehensweise selbst wählen:
Eine Konvertierung durch das „SAP Conversion Tool“ – Vorteil: Automatische Konvertierung der nicht mehr unterstützten Objekte auf SAP BW/4HANA Objekte und Sicherstellung eines weiteren Betriebs der Applikation. Nachteil: Keine automatische Lösung aller dadurch obsolet gewordenen Altobjekte mit dem Bedarf eines nachgelagerten Housekeepings.
Ein eigener Aufbau bzw. Ersatz der nicht mehr funktionalen Objekte im SAP BW4/HANA Datenmodell – Vorteil: Kein anschließendes Housekeeping notwendig. Nachteil: Keine automatische Konvertierung, sondern manueller Aufwand bei beim Generieren der SAP BW/4HANA-Objekte.
Bei dieser Konvertierungsmethode gilt es zu berücksichtigen, dass es keinen Parallelbetrieb von Systemen oder Applikationen gibt. Das bedeutet, dass diese Konvertierung in enger Abstimmung mit den Fachbereichen koordiniert werden muss, da mit Downtimes und nicht Verfügbarkeit des Systems gerechnet werden muss. Das kann auf der einen Seite als Nachteil gelten. Die Konvertierungsvariante ist jedoch, da kein neues System notwendig, in der Regel auch die kostengünstigste Variante, auf ein SAP BW/4HANA umzustellen.
Da ein SAP BW/4HANA ausschließlich mit ADSO’s (Advanced Data Store Object) und Composite Providern (Ersatz für Info Cubes) arbeitet, kann bei einer Konvertierung damit gerechnet werden, dass die Auslastung der Datenbank sinkt. Grund dafür ist, dass die persistenten Daten aus PSA’s, DSO’s und Info Cubes nach einer Konvertierung nicht mehr existieren. Im Regelfall sinkt damit die Systemauslastung um 30% bis 75%, je nachdem, wie hoch der Anteil an alten Objekten im System ist. Im Umkehrschluss ist eine Konvertierung ebenfalls sinnvoll, wenn Sie derzeit mit dem Sizing ihrer Systemlandschaft an ihre Grenzen stoßen oder mit entsprechend langen Ladeprozessen kämpfen.
Shell Conversion
Im Gegensatz zur Remote Konvertierung wird bei einer Shell-Konvertierung eine neue Systemumgebung aufgebaut. Diese kann völlig frei, als On Premise-, Cloud- oder hybride Lösung aufgesetzt werden. Das bedeutet weiterhin, dass Sie einen entsprechend langen Parallelbetrieb der Systeme sicherstellen können. Im Regelfall werden die bestehenden Applikationen des Altsystems mit dem Greefield-Ansatz auf der neuen Umgebung aufgesetzt. Damit bietet sich an, die historisch gewachsenen Datenmodelle neu zu bewerten und schlechte Erfahrungen innerhalb dieser Datenmodelle abzustellen. In der Regel basieren die neuen Modelle auf den optimierten und performanteren Objekten. Die Vorteile dieser Methode liegen auf der Hand: Sie haben im Anschluss an die Konvertierung mit keinerlei Legacy oder historisch bedingter Persistenz im System zu kämpfen. Der Nachteil der Methode ist, dass es die teuerste der Konvertierungsmethoden ist. Im Regelfall bietet sich eine Shell Conversion an, wenn Sie auf ihrem Altsystem eine sehr hohe Anzahl an Objekten in ihren Applikationen betreiben, die umgestellt werden müssten, bzw. wenn Sie mit ihrer Systemlandschaft am Ende des Lebenszyklus angekommen sind.
Remote Conversion
Die Remote Conversion ist ein hybrider Ansatz zwischen Inplace- und Shell-Konvertierung. Im Regelfall wird auch bei der Remote-Konvertierung eine neue Systemlandschaft zur Verfügung gestellt. Allerdings werden die Applikationen bei einer Remote-Konvertierung zum Teil durch Transporte bzw. Importe auf dem neuen System bereitgestellt. Hierdurch lässt sich die Zeit des Parallelbetriebs reduzieren und es ist kein Neuaufbau der Applikationen notwendig, was die Kosten einer Konvertierung zusätzlich reduziert.
Weitere Rahmenbedingungen
Egal welche Konvertierungsmethode Sie wählen, mit einer Nutzung von SAP BW/4HANA ist eine weitere Nutzung von SAP Business Explorer (BEx) Berichten ausgeschlossen. Diese müssen zwingend auf das Analysis for Office (AfO) umgestellt werden. Hierzu gibt es kein automatisiertes Tool. Das heißt, die Berichte müssen über den AfO aufgerufen und abgespeichert werden bzw. über den AfO neu erstellt werden. Das Bearbeiten von Arbeitsmappen lokal oder auf dem Server kann identisch fortgeführt werden.
Ein etabliertes Vorgehensmodell hier für eine Vielzahl an serverbasierten oder lokalen Arbeitsmappen ist das folgende: Man entzieht den Usern ab dem Zeitpunkt x die Berechtigung, BEx-Arbeitsmappen zu bearbeiten. Unter Zuhilfenahme eines „How to“-Papers werden in einem bestimmten Zeitraum (max. 3 Monate hat sich hier als vorteilhaftes Zeitfester erwiesen) alle erwiesenermaßen genutzten Arbeitsmappen auf AfO umgestellt. Die historischen und nicht mehr genutzten Arbeitsmappen können dann gelöscht werden; das Vorgehen sichert folglich auch eine Art Housekeeping im System.
Neben der Auswahl der Konvertierungsmethode kommt es auch am System selbst zu Handlungsbedarfen. Abhängig von der gewählten Methode ist das Einspielen von zentralen SAP OSS Notes notwendig. Diese werden durch den Note Analyzer und der gewählten Methode der Konvertierung zur Verfügung gestellt. Der Umfang ist abhängig vom SPS, den Sie derzeit im Einsatz haben. Auch hier hat Braincourt ein Vorgehensmodell entwickelt, auf das Sie gerne zurückgreifen können.
Zusätzliche Benefits
Sie profitieren mit einer SAP BW/4HANA-Implementierung weiterhin vom vollen Business Warehouse-Funktionsumfang, inklusive der integrativen Planung. Somit ist sichergestellt, dass Sie alle Modelle, die in ihrem Unternehmen derzeit nutzen auch weiterhin nutzen können und dahingehend mit keinerlei Abstrichen zu rechnen haben. Zudem ist die Integration mit S/4, SAP SAC, SAP DWC aber auch die Verbindung zu Nicht-SAP-Systemen um ein Vielfaches vereinfacht.